Keine Rebe der Welt leistet sich den Luxus zweier gleichermaßen eingeführter Namen bis auf die Syrah/Shiraz-Rebe. Sie ist auf der ganzen Welt ein Star, und neben Frankreich und Australien wird sie in vielen anderen Länder erfolgreich angebaut. Die Unterschiede zwischen dem Syrah-Stil und dem Shiraz-Stil wollen wir in der Verkostung herausfinden.

Weinbruder Guenter hat keine Kosten und Mühen gescheut um uns am Ende mit Erfolg den Unterschied der beiden (gleichen Rebsorten) und doch so unterschiedlichen Weine näher zu bringen. Die letzten Flaschen wurden dekantiert und konnten so nicht am Etikett identifiziert werden, die Zuordnung Syrah (Europa),  Syraz (Australien) konnten aber sehr treffsicher ausgeforscht werden.

Gleiche Eltern, unterschiedliche Charaktere

Doch so gleich die an sich wenig ertragreichen Trauben auch sind – so unterschiedlich schmecken die Weine, die daraus hervorgehen. Obwohl es ein Franzose war, der den Syrah nach Australien brachte, haben beide Rotweine heute völlig andere Eigenschaften und Persönlichkeiten – wenn man das bei einem Wein so sagen darf:

  • Der australische Shiraz etwa ist in der Regel ein dunkler, fruchtbetonter und schwerer Rotwein mit Aromen von Schokolade, Kirsche, Pflaume, Kokos. Der Alkoholgehalt liegt eher hoch, bei 14 oder 14,5%.
  • Der französische Syrah hingegen hat weniger Holz, ist schlanker, aber auch erdiger mit Aromen von Gewürzen, Oliven, Nelken, Leder. Er ist kerniger und weniger weich, hat dafür aber auch weniger Alkohol: meist so um die 13%.

Letztlich bleibt es eine Geschmacksfrage, welchen Wein man lieber mag. Aber faszinierend ist es doch immer wieder, wie eine einzige Rebsorte so viele großartige Weine entstehen lässt.