Eine ganz besondere Verkostung durften unsere Weinbrüder, Gattinnen und Gäste erleben,
als uns unlängst Norbert Reinisch vom Weingut BRAIDA-Giacomo Bologna in unserem Verkostungslokal „Goldener Löwe“ in Kufstein besuchte und nahezu alle Weine des Weingutes mit im Gepäck hatte..
Norbert – gebürtiger Innsbrucker und auf der Uni-Klinik Innsbruck zum Facharzt für Innere Medizin promoviert – hat sehr früh seine Liebe zum Wein (und in späterer Folge zu Raffaella, der Tochter Giacomo Bologna´s) entdeckt und ist heute als wichtiges Mitglied der Familie für den weltweiten Export der BRAIDA-Weine zuständig.
Obwohl er seinen Schwiegervater Giacomo nie kennenlernen durfte (er war kurz vor seinem ersten Zusammentreffen mit Raffaella verstorben), verinnerlicht er, so wie die ganze Familie, den Gedanken und die Idee dieses piemontesischen Weinpioniers überzeugend und ausdrucksvoll.
Mit launigen Erzählungen zu den Weinen und der Entstehung derer Namen sowie allerlei Anekdoten nahm er uns mit auf eine Reise in die Welt des Barbera – der klaren Hauptrebsorte des Weingutes, mit der man sich weltweit einen einzigartigen Namen gemacht hat.
Beginnend allerdings mit „Il Fiore“, einer weißen Cuvée aus Chardonnay und Nascetta (autochthone Rebsorte des Piemont), und gefolgt von einem Grignolino „Limonte“ werden unsere Gaumen vorsichtig auf die kommenden Geschmacksexplosionen vorbereitet. Spätestens ab dem „Montebruna 2021“ mit „noch moderaten“ 15 vol.% können wir erahnen, welch fruchtiges und kraftvolles (aber immer auch elegantes!) Weinerlebnis da auf uns zukommt.
Nur gut, dass uns nach dem wohl bekanntestem Wein des Weingutes, dem Barbera „Bricco del`Ucellone“, Flaggschiff des Hauses mit 16 vol.%, eine kurze Essenpause vergönnt ist. Begleitet von einem reinsortigen Chardonnay „Asso di Fiori 2022“ und der einzigen Rotweincuvée BRAIDA´s, dem „Il Braciale“ (40% BA-30% CS-20% CF- 10% ME) genießen wir die ausgezeichnete Küche des „Löwen“ a la carte …
Danach kosten wir uns mit dem „Bricco della Bigotta“ langsam dem Höhepunkt des Abends entgegen: wie auch alle zuvor erwähnten Weine präsentiert sich auch dieser Barbera mit enormer, aber bestens integrierte Säure, die aber durch die satten Aromen nach den verschiedensten Kirschen, dunklen Beeren, Schokolade und Kakao (Nutella!) überhaupt nicht unangenehm oder störend empfunden wird.
Schließlich als vinologischer und emotionaler Höhepunkt der „AI SUMA“ – was soviel bedeutet wie „das ist es (er)!!“ – als Ausdruck höchster Vollendung!
Der Name des Weines entstand am Sterbebett Giacomo´s als er diesen Wein zusammen mit seinen besten Freunden trank und den mit dem o.a. Ausspruch lobte und die Flasche begeistert küsste – daher auch das Etikett mit den beiden stilisierten Lippen …
Zum Abschluss der Präsentation (und zur Erholung!) durften wir uns noch an einem Moscato d´Asti, dem „Vigna senza Nome“ und einem „Brachetto d´Acqui“ laben, ehe mit einer intensiven Nachverkostung der getrunkenen Weine und angeregten Gesprächen mit „unserem doppelten Akademiker“ (Arzt und Weinakademiker) Norbert ein toller Verkostungsabend ausklang.